Die Prävention sexualisierter Gewalt ist ein wichtiges Anliegen für die Pfarrei St. Marien in Sulzbach-Rosenberg. Mit der Erarbeitung dieses Schutzkonzeptes wollten wir als Verantwortliche der Pfarrgemeinde vor allem jene Fragen in den Mittelpunkt stellen: „Wie können Kinder und Jugendliche in unserer Pfarrei St. Marien ein Umfeld vorfinden, in dem sie sicher und unbeschwert glauben und leben können? Wie sollen alle, die in Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, verantwortungsvoll mit den ihnen anvertrauten Schutzbefohlenen umgehen?“

Das vorliegende Institutionelle Schutzkonzept (ISK) fasst die bis zum 23.5.2023 in einer Steuerungsgruppe erarbeiteten Maßnahmen der Pfarrei St. Marien und ihrer Einrichtungen / Gruppen in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit zur Prävention sexualisierter Gewalt zusammen und hält sie nach Verabschiedung im Pfarrgemeinderat (PGR) für alle einsehbar in Schriftform fest.

Seit September 2022 haben unter dem Vorsitz von Kaplan Lucas Dobmeier an der Erstellung dieses Schutzkonzeptes Personen aus dem PGR, aus der Kindertagesstätte St. Anna, Gruppenleiter der Ministranten und der Pfadfinder, die Leitung des Kinderchores mitgewirkt. Allen, die ihre Sinne, v.a. Augen aufgemacht und Orte in der Pfarrei untersucht haben, an denen Kinder und Jugendliche sich aufhalten, und ihre Ideen zum besseren Schutz eingebracht haben, mitwirkten, dass ein Verhaltenskodex erarbeitet und ein Beschwerdemanagement für die Zukunft eingerichtet werden konnte, sei ein herzliches „Vergelt’s Gott“ gesagt.

Möge dieses Schutzkonzept in der Prävention einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass unser Ziel erreicht werden kann, auf die anfangs gestellten Fragen eine Antwort zu finden, damit Kinder und Jugendliche in unserer Pfarrei eine Glaubensheimat erfahren, die es ihnen ermöglicht unbefangen und voll Freude den christlichen Glauben zu verspüren und zu leben. Über den Schutz von Kindern und Jugendlichen hinaus wollen wir als Pfarrgemeinde in den Blick nehmen, dass in jeder sexuellen Grenzüberschreitung, in jedem sexuellen Missbrauch zugleich ein Akt der Gewalt und ein Missbrauch von Macht vorliegen. Im sexuellen Missbrauch sehen wir nicht nur eine Straftat, sondern auch einen unverzeihlichen schweren Angriff auf die Würde der menschlichen Person und der Integrität eines jeden Menschen. Darum soll dieses Schutzkonzept auch für das Miteinander aller Generationen in der Pfarrei St. Marien hilfreich sein, Sensibilität, Wachsamkeit und Transparenz für die Wahrung von Grundbedürfnissen und Grundrechten aller Gruppen zu fördern und eine „Kultur der Wertschätzung, der Achtsamkeit, des gegenseitigen Respekts und des Vertrauens“ aufzubauen.

Herbert Mader, Pfarrer